Interview mit Gründungsmitglied Andrea Mayrhofer

Du bist Gründungsmitglied von Daraja - wie viele Jahre engagierst du dich schon für das Projekt in Kenia?

Ich engagiere mich seit 2007 für das Projekt und die Menschen in Kenia, dh. schon seit gut 10 Jahren.

Was war für dich der ausschlaggebende Grund für die Menschen in Emali aktiv zu werden?

Es war schon immer mein Traum an etwas Länderübergreifendem mitzumachen, an etwas "Großem" sozusagen. Nun ist unser Projekt verglichen mit anderen Entwicklungshilfeorganisationen zwar eigentlich eh klein, aber nachdem alles von uns selbst ins Leben gerufen und ausgearbeitet wurde, war es für alle bei Daraja eine sehr große Sache. 2008 war ich selbst das erste Mal vor Ort und lernte unsere Partner und die Menschen, die wir unterstützen, persönlich kennen. Spätestens da gab es dann kein Zurück mehr!

Wie hat sich die Situation in Emali verändert? Hast du den Eindruck, dass sich die Zusammenarbeit zwischen Daraja in Österreich und Mt. Zion in Kenia bisher gelohnt hat?

Die Situation in Emali hat sich in den letzten 10 Jahren sehr verändert! Am augenscheinlichsten sind die Modernisierungen: Da Emali die Größte Stadt in der Region ist, wurde viel gebaut und investiert - Hotels, der Bahnhof, das Zentrum wurde neu gestaltet, die Stadt an sich ist gewachsen usw. Entwicklungen, die immer auch Arbeit bringen. Trotzdem bleiben andere Probleme bestehen oder haben sich noch verschärft: Ausbleibende Regenfälle gefährden immer mehr Landwirtschaft und Überleben vieler. Daraja und Mt.Zion unterstützen schon immer die ärmste Bevölkerungsschicht.

Gerade die ist es, die vom "Kuchen" der positiven Entwicklungen oft kein Stück abbekommt, von den negativen jedoch stark betroffen ist. So konnten sich im Zuge der Modernisierung der Stadt plötzlich viele Mitglieder die steigenden Mietpreise für die nun besseren Häuser nicht mehr leisten. Doch Mt.Zion bleibt am Ball und versucht die Menschen weiterhin zu erreichen und mit ihnen einen Umgang mit den neuen Herausforderungen zu finden. Ein großer Erfolg: Hinsichtlich der Aufklärung und Stigmatisierung bzgl. HIV/Aids hat sich die Lage für Betroffene sehr verbessert. Viele Gesundheitseinrichtungen haben, genauso wie unsere Partnerorganisation, viel Informationsarbeit geleistet und das merkt man mittlerweile. Also ja, meiner Meinung nach hat sich die Zusammenarbeit gelohnt! Wir haben in den vergangenen Jahren hunderte Meschen erreichen können.

Was würdest du zu den größten Errungenschaften, was zu den Rückschlägen zählen?

Zu den größten Errungenschaften zähle ich die wirksame Bekämpfung des Stigmas von HIV-Infizierten. Das ist ein zentraler Punkt um ein selbstbestimmtes Leben in Würde führen zu können. Die Ausweitung des Projekts vom Stadtgebiet Emalis bis in die ländlichen Gebiete der Massai sind ein weiterer großer Erfolg. Wir erreichen damit mit unseren Unterstützungsangeboten Menschen, die alleine wegen der Distanzen schwer zu erreichen sind. Was aber kein Hindernis für die Ausbreitung des Virus ist. Deshalb ist Aufklärung und Unterstützung dort besonders wichtig. Ein dritter Meilenstein ist die Implementierung des Kinderprojektes im Jahr 2014. Damit werden die unterstützen Familien sehr entlastet und den Kindern der Weg in eine bessere Zukunft zumindest ein Stück weit geebnet.

Rückschläge gab und gibt es natürlich auch immer wieder. Es wurde z.B. eine Selbsthilfegruppe wieder geschlossen, ohne dass die Mitglieder merkliche Fortschritte machen konnten. Aber da trafen Erwartungen und Tatsachen nicht wirklich zusammen und so wurde die Gruppe nach einigen Fehlschlägen wieder geschlossen. So etwas ist natürlich schade, aber trotzdem werden die Mitglieder aus der Zeit im Projekt das eine oder andere mitgenommen haben, was ihnen hoffentlich etwas bringt. Zumindest Aufk…

Liebe Freund*innen von Daraja,

wie schon ein afrikanisches Sprichwort so schön sagt: „Alles, was wir tun, wird ein Teil von uns“, dies trifft besonders auf unsere langjährige Vereinsarbeit und Zusammenarbeit mit Mt. Zion zu.

Im Jahr 2017 feierten wir unseren 10. Geburtstag und damit 10 Jahre voller Erinnerungen, neuen Freundschaften, Höhen und Tiefen.

10 Jahre, in denen wir gemeinsam mit Mt. Zion, unserer Partnerorganisation in Emali, Kenia, wuchsen und uns weiterentwickelten.