Matatus als wesentlicher Bestandteil des öffentlichen Verkehrs

Matatus sind Sammeltaxis, welche sowohl in Kenia als auch in Teilen Ugandas vertreten sind. Die Kleinbusse, die meist sehr farbenfroh und künstlerisch gestaltet sind, gelten als wichtigstes Transportmittel des öffentlichen Verkehrs. Der Name Matatu stammt vermutlich von den Swahili-Wörtern ma (deutsch: für) und tatu (deutsch: drei) ab und ist auf den früheren Preis für eine Fahrt mit dem Kleinbus zurückzuführen. Matatus sind demnach auch als „Dreischillingsbusse“ bekannt und der Begriff hat sich trotz des stetigen Anstiegs der Preise bis heute durchgesetzt.

Das Personal eines Matatus setzt sich meist aus einem Fahrer und einem Begleiter, dem sogenannten Makanga (oder auch Manamba) zusammen. Der Begleiter ist dafür verantwortlich, das Fahrgeld zu kassieren und den Fahrgästen ihre Sitzplätze zuzuteilen. Die ersten Matatus verkehrten nur im Stadtgebiet, heute kann man mit den Sammeltaxis auch weite Strecken auf dem Land zurücklegen. Die Bedeutung der Matatus für die Bevölkerung ist aufgrund des wenig bis kaum ausgebauten öffentlichen Verkehrsnetzes in Kenia dementsprechend groß.

Die Kleinbusse sind in Kenia zumeist 16-Sitzer, welche aber auch über dieses Sitzplatzangebot hinaus nach Bedarf mit Passagieren aufgefüllt werden. Die Kleinbusse legen festgelegte Strecken zurück, feste Haltestellen gibt es jedoch nicht. Die Busse halten je nach Bedarf der Fahrgäste. Im Durchschnitt kosten Fahrten in der Hauptstadt Nairobi zwischen 20 und 100 Kenia Schilling. Die Preise sind dabei vom Zielort sowie der Tageszeit abhängig.

Die Fahrer der Matatus sind entweder selbstständig mit einem Mietwagen oder Angestellte. Dabei ist dem Matatu-Besitzer meist ein Fixpreis pro Tag abzugeben, der Rest wird auf Fahrer und Makanga aufgeteilt. Da es aufgrund dieser Tatsache häufig zu einem weniger nachsichtigen Fahrstil der Fahrer, erhöhten Unfallzahlen und übermäßiger Sitzauslastung der Matatus kommt, werden die Sammeltaxis seit 2004 schärferen Kontrollen unterzogen.