Faces of Emali

Im Herbst 2007 - also vor mittlerweile 14 Jahren - wurde der Verein Daraja - Die Brücke gegründet. In Anbetracht dessen dachten wir uns wird es Zeit unsere derzeitigen MitarbeiterInnen vor Ort vor den Vorhang zu holen.

Begonnen hat alles während eines Praktikumsaufenthalts Linzer Studierender in Kenia, wo sie nicht nur die Probleme der Stadt Emali kennenlernten, sondern auch Daniel Mwirigi, der als Sozialarbeiter tätig war, sowie Chris Tuitoek, der als Krankenpfleger arbeitete. Aus dieser Bekanntschaft entwickelte sich die Zusammenarbeit zwischen dem bereits bestehenden Verein Mt.Zion und dem neu gegründeten Verein Daraja, welcher von nun an mit Sitz in Linz den Partnerverein vor Ort unterstützen sollte.

Während Chris bis heute als Projektkoordinator Teil des Vereins ist, ist Daniel mittlerweile im wohlverdienten Ruhestand. Im Laufe der Zeit fanden neue Gesichter zu dem Verein, wie etwa Vero, welche als Sozialarbeiterin seit 2012 ein wichtiger Teil von Mt.Zion ist. Mit ihrer einfühlsamen und ruhigen Art leitet sie etwa die Selbsthilfegruppen, in denen sich die Mitglieder einmal wöchentlich austauschen können. Neben gesundheitsbezogenen Themen, wie dem Umgang mit HIV oder etwa Stressbewältigungsmöglichkeiten, findet sich in den Selbsthilfegruppen zudem Zeit für den Austausch privater Angelegenheiten und bietet somit eine Möglichkeit gemeinsam Lösungen für individuelle Probleme zu finden.

Unterstützt werden die beiden von Steve, welcher sich als Pädagoge unter anderem um das von Mt.Zion gegründete Kinderprojekt kümmert. Diese Kindertreffen finden einmal im Monat statt, wo sich die Kinder untereinander austauschen können, Zeit miteinander verbringen und einfach Spaß haben können. Da leider das Thema HIV nach wie vor sehr stigmatisiert ist, ist es wichtig den Kindern die Möglichkeit zu bieten auch andere Kinder kennenzulernen, die ebenfalls davon betroffen sind. Dadurch kann man ihnen Mut machen bzw. ihnen einen Raum bieten, schon als junge Menschen offen damit umzugehen und ihnen zu lernen, dass trotz der Diagnose ein völlig normales Leben möglich sein kann. Steve ist zudem Alphabetisierungslehrer, wodurch er unsere Mitglieder dabei unterstützen kann lesen, schreiben und rechnen zu lernen, was vor allem für die Einnahme der Medikamente wichtig ist.

Mt.Zion betreibt zudem eine kleine Klinik direkt im Zentrum von Emali, wohin die Mitglieder mit ihren Beschwerden kommen können. Neben Chris, der aufgrund der vielen organisatorischen Tätigkeiten nicht Vollzeit als Krankenpfleger in der Klinik tätig sein kann, arbeitet mittlerweile hauptsächlich Jasmin als Krankenpflegerin dort. Unterstützt wird sie von Flora, welche unter anderem als Sekretärin tätig ist, und Josephin, die im Labor der Klinik arbeitet.

Gemeinsam kümmert sich unser Team vor Ort um 133 Mitglieder, welche alle HIV-positiv sind. Derzeit existieren sechs Selbsthilfegruppen, welche sich einmal pro Woche treffen. Dabei ist der Verein Mt.Zion nicht nur direkt in Emali tätig, sondern oftmals sind Chris, Vero und Steve auch mit Bussen oder Motorrädern im Umland von Emali bzw. sogar in der Nachbarstadt unterwegs, um die Mitglieder zu treffen und sie bestmöglich in sämtlichen Belangen zu unterstützen. Auch wenn das letzte Jahr schwierig war, und sich in Kenia die Situation noch kaum gebessert hat, geben unsere Leute alles, um die Unterstützung weiterhin bestmöglich zu gewährleisten.

(Foto: Flora (1.v.li.), Jasmin (2.v.li.), Steve (mitte), Josephin (3.v.re.) & Chris (1.v.re.). Vero nicht am Bild)