Interview mit Klara Reinthaler

Motivation, warum hast du dazumals bei Daraja angefangen?

Es war wie alles im Leben, ein glücklicher Zufall, oder besser gesagt ich wünschte es mir schon lange, aber dann war endlich die Zeit reif dafür. Alles begann eigentlich schon im Jugendalter, indem ich mich als HIV/Aids-Peer an meiner Schule für Aufklärung, Verhütung und HIV/Aids-Prävention einsetzte. Im Zuge meines Soziologie- Studiums, welches mich nach Linz führte, wo auch Daraja seinen Standort hat, nahm alles seinen Lauf. Die Ausschreibung „Praktikum mit Sinn“ sprang mir sofort ins Auge. Seitdem begeistert mich die Arbeit für und mit Daraja sehr und ich bin sehr daran gewachsen.

Persönliche Highlights und Rückschläge während deiner Zeit bei Daraja?

Ich würde eher sagen, mich haben Veränderungen in meinem Leben zu Daraja geführt. Veränderungen haben natürlich oft ihre Schattenseiten, aber von negativen Gedanken habe ich mich in den letzten Jahren soweit wie möglich versucht zu verabschieden. Mein Umzug nach Linz und mein Wunsch nach Ankommen hat mich schlussendlich zu Daraja geführt. Wie das Leben so spielt, ließ ein erneuter Ortwechsel jedoch nicht lange auf sich warten, dennoch blieb Daraja immer an meiner Seite.

Seitdem es Daraja gibt, wie hat sich EZA etabliert/ was hat sich getan in dieser Zeit?

Da ich erst seit ungefähr drei Jahren im Team von Daraja bin, kann ich dazu eher wenig sagen. Was ich auf alle Fälle sehr schön finde, ist die Zusammenarbeit unterschiedlicher Vereine der EZA und auch der Zusammenhalt und der gegenseitige Austausch im Prozess der Etablierung in der Gesellschaft und in den Gebieten vor Ort.

Was versteht du persönlich unter EZA?

Entwicklungszusammenarbeit ist für mich, wie auch für Daraja eine Brücke zwischen Kontinenten und Menschen zu schaffen. Menschen, die aus anderen Lebensverhältnissen stammen, zu unterstützen und ihnen ihr Leben in gewisser Weise etwas zu erleichtern. Mich führt durch Daraja mein Blick mehr aufs Wesentliche zurück, Oberflächlichkeiten spielen für mich keine Rolle mehr in meinem Leben. Denn das Wesentlichste, was mir auch immer wieder meine Arbeit und mein Team lehrt ist: Zusammenhalt.

Deine Motivation, dass du immer noch bei Daraja bist und wie wirst du dich zukünftig engagieren?

Ich kann dem Leben etwas zurückgeben, denn unabhängig davon wie steinig meine Wege manchmal auch waren, der Weg war immer frei für mich, meine Träume, Wünsche und Sehnsüchte. Vom Leben getragen, möchte ich auch dem Leben danken und den Menschen Unterstützung schenken, die sie brauchen. Die Pandemie hat uns sehr viel gelehrt: Krise können wir, aber auch Zusammenhalt können wir. Unsere Verbindung in unserem Team in Österreich und zu unserem Team in Kenia ist in der Pandemie, fast noch etwas stärker geworden und dafür möchte ich mich auch weiterhin engagieren.