Corona-Hilfspakete für Emali – unsere Projektpartner mit einem Bericht aus der Krise

Während sich in unseren Breitengraden das Leben langsam wieder normalisiert, wenn auch unter den Vorzeichen einer „neuen Normalität“ mit Maskenpflicht und Abstandsregeln, sind in Kenia die strengen Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie nach wie vor aufrecht. Die große Katastrophe ist vorerst ausgeblieben – zum Glück – mit 1348 Erkrankten und 51 Todesfällen sind die Zahlen relativ gering. Doch im Vergleich zu Österreich (411 185 Testungen) wurden bis dato nur 64,264 Tests durchgeführt, bei einer Gesamtbevölkerung von über 50 Millionen Menschen. Außerdem ist die Infektionsrate nach wie vor im Steigen. (Stand 26.5.2020)

Doch der Hunger ist momentan der größere Feind als das Virus. Unsere Projektpartner in Emali berichten uns, dass viele Menschen auf Grund des Lockdowns ihre Jobs und Geschäfte verloren haben. Die ohnehin schon schwache Wirtschaft wurde durch die Pandemie noch weiter geschwächt. Kenia ist importabhängig, und die Einstellung des internationalen Reiseverkehrs hat in einigen Bereichen zu Knappheit geführt. Der Handel ist vielerorts zum Erliegen gekommen, was bedeutet, dass die Verkaufspreise auf den Märkten niedriger geworden sind, die Einkaufspreise hingegen gestiegen sind. Das trifft vor allem mittlere und niedrigere Einkommensschichten, also unsere Mitglieder hart.

Die nächtlichen Ausgangssperren machen längere Reisen im Landesinneren unmöglich. Größere Städte wie Nairobi und Mombasa sind abgesperrt, und somit sind auch die Menschen in Emali von der Versorgung in größeren Spitälern in den Städten abgeschnitten.

Schulen sind nach wie vor geschlossen, für viele Kinder und Jugendliche bedeutet das einen Komplettausfall des Lernbetriebs, da Computer und Internetzugang längst nicht allen Familien zur Verfügung stehen. Mt. Zion hat Lernmaterialien für die Kinder der Kindergruppe ausgedruckt, doch nicht alle Schulen stellen diese zur Verfügung.

Unsere Partnerorganisation Mt. Zion hat ihre Mitglieder außerdem mit Desinfektionsmitteln, Masken und Handwaschbehältern unterstützt. Auch Lebensmittelrationen werden in der Krise an Bedürftige verteilt, und Mietzuschüsse vergeben, da viele sich nicht einmal mehr das Nötigste leisten können.

Emali braucht unsere Unterstützung momentan dringender denn je. Denn Corona geht uns alle an.