Zusammenarbeit zwischen Daraja und Mt. Zion

In den Monaten Jänner und Februar haben wir den Fokus unserer Öffentlichkeitsarbeit auf die Zusammenarbeit von Daraja und Mt. Zion gelegt.

Wie alles begonnen hat

2007, vor mittlerweile 16 Jahren, sind mehrere Studierende der FH Linz, vom Studiengang Soziale Arbeit zu einem Praktikum nach Kenia aufgebrochen. In der Stadt Emali sind sie in Kontakt mit dem Sozialarbeiter Daniel Mwirigi und dem Krankenpfleger Chris Tuitoek gekommen. Es wurden Probleme besprochen, die es in Emali gibt, allen voran der Umgang mit HIV-positiven Menschen. Aus Bekanntschaft wurde Zusammenarbeit. Die Organisation Mt. Zion gab es zu diesem Zeitpunkt schon in Kenia. Daraja wurde daraufhin als gemeinnütziger, ehrenamtlicher Verein gegründet und ist seither die Partnerorganisation von Mt. Zion in Österreich.

 

Daraja

Um einen unabhängigen, gemeinnützigen und ehrenamtlichen Verein zu gründen und diesen auch am Leben zu halten, sind engagierte Menschen notwendig, die sich in ihrer Freizeit mit aktuellen Themen der Entwicklungszusammenarbeit auseinandersetzen. Die Arbeit im Verein besteht zum einen aus der Sicherstellung der Finanzierung und zum anderen aus der Koordination des Projektes. Darüber hinaus wird Öffentlichkeitsarbeit geleistet und versucht Menschen für das Thema zu sensibilisieren. In diesem Sinne werden Vorträge, Infostände, Punschstände, etc. organisiert, Vernetzungen mit anderen NGOs gesucht und weitere Veranstaltungen geplant.

Wichtig ist den Ehrenamtlichen bei Daraja, dass sie nicht einfach Almosen verteilen. Es geht um nachhaltige Hilfe, um einerseits die Ausbreitung des HI-Virus zu stoppen. Immerhin sind in der Gegend um Emali rund doppelt so viele Menschen HIV-positiv als im Rest Kenias, wird geschätzt. Andererseits sollen die Betroffenen vor Ort unterstützt werden, damit sie ein selbstbestimmtes Leben führen können. Doch dazu braucht es kompetente Partner:innen, die die Herausforderungen vor Ort kennen und wissen, wie am besten geholfen werden kann.

 

Mt. Zion

Dieses Wissen haben die Mitarbeiter:innen von Mt. Zion, die sich in Kenia um die Umsetzung der Projektarbeit kümmern. Daniel ist mittlerweile im Ruhestand. Chris arbeitet allerdings weiterhin für Mt. Zion und ist als Projektkoordinator die Schnittstelle im Austausch mit Daraja. Er versorgt uns monatlich mit den aktuellen Informationen aus Kenia. In seinen Berichten beschreibt er die wirtschaftliche, politische und klimatische Lage ebenso wie die Situation der Mitglieder in den Selbsthilfegruppen und im Kinderprojekt. Eine weitere wichtige Person für die Zusammenarbeit ist die Sozialarbeiterin Vero, die unter anderem die Selbsthilfegruppen leitet. Mit Chris und Vero gibt es neben dem Austausch via Email und WhatsApp auch regelmäßige Videocalls, bei denen aktuelle Themen besprochen werden. Das hilft uns dabei die Bedürfnisse umfassend zu erkennen und dadurch die Unterstützung an die Zielgruppen anzupassen.

Ein Beispiel: Bei langer Trockenheit wachsen gewisse Pflanzen, wie Tomaten sehr schlecht und die Menschen haben nichts von den herkömmlichen Anbauprojekten. Deswegen werden vor Ort Alternativen überlegt und so ist etwa das Ziegenzucht-Projekt der Massai-Gruppe Ndiuni entstanden. Die Mitglieder wurden mit gezielten Schulungen darauf vorbereitet, ehe ihnen die Ziegen übergeben worden sind. Seither kann sich die Gruppe mit Produkten aus Ziegenmilch ein klein wenig wirtschaftliche Unabhängigkeit sichern, auch wenn Dürre herrscht. Geschichten wie diese, wären ohne die kompetenten Mitarbeiter:innen von Mt. Zion nicht denkbar.

 

Entwicklungszusammenarbeit auf Augenhöhe

Entwicklungszusammenarbeit kann nur dann funktionieren, wenn sie auf Augenhöhe stattfindet. Es geht nicht darum, dass Daraja als Geldgeber auftritt und die Richtung vorgibt. Die Menschen in Emali kennen die sozialen Probleme, die politischen Hintergründe, die kulturellen Eigenheiten, die Wetterverhältnisse, etc. viel besser als wir, und haben auch oft die besseren Ideen für Hilfsmaßnahmen. Der Blick von Österreich aus kann dennoch hilfreich sein. Unser langjähriges Mitglied Sophie meint dazu:

 

„Wir in Österreich haben oft die nötige Distanz zu den Problemen vor Ort, oder bringen Know-How für neue Buchhaltungs-Software oder andere sozialarbeiterische Ansätze mit. Jeder Veränderung, jeder Weiterentwicklung im Projekt geht ein gemeinsames Nachdenken und Diskutieren voraus, der Budgetplan wird jährlich gemeinsam mit unseren kenianischen Projektpartnern erarbeitet, und das macht EntwicklungsZUSAMMENARBEIT aus.“

 

Die Zusammenarbeit findet in diesem Jahr, nach der Corona-Zwangspause, auch endlich wieder vor Ort statt. Momentan befinden sich vier Studierende auf Info-Praktikum in Kenia. Im Sommer ist zusätzlich eine Vorstandsreise geplant, auf der wieder neue Ideen entwickelt und Bekanntschaften geschlossene werden. Daher beschreibt das afrikanische Sprichwort: „Alles, was wir tun, wird ein Teil von uns“ sehr gut die Zusammenarbeit von Daraja und Mt. Zion.