Klimawandel und Elefantenplage in Kenia

Wie wir schon oft berichtet haben, ist der Klimawandel in Kenia bereits wesentlich stärker spürbar als in Europa. In weiten Teilen Ostafrikas, so auch in Kenia, hat es monatelang nicht geregnet und langsam trocknet das Leben dort aus. In diesem Monat blickt Daraja deshalb genauer darauf, wie die klimatischen Veränderungen das Leben Menschen vor Ort beeinflussen und auch die Tierwelt durcheinanderbringt.

Viele Mitglieder in Emali leben von Existenzlandwirtschaft. Das heißt sie sind auf die Produkte angewiesen, die sie selbst anbauen und verkaufen. Lange Dürrephasen erschweren die Arbeit und verschlechtern die Ernte. Selbst Flüsse trocknen nicht selten aus und bestehen nur noch saisonal. Ohne Bewässerung ist oft keine Landwirtschaft möglich.

Auf lange Trockenheit folgen oft starke Regenfälle, denen der Boden nicht gewachsen ist. Felder werden überflutet und es kommt zu Überschwemmungen, die in ihren Auswirkungen ebenfalls schlimm für die Menschen sind.

Sie versuchen deshalb auf die klimatischen Veränderungen einzugehen. Mango- und Zitronenbäume können zum Beispiel langer Trockenheit gut standhalten. Wassermelonen und Bananen benötigen dagegen viel Wasser, was den Anbau gegenwärtig erschwert. Gemüsesorten, wie Zwiebeln, Tomaten oder Kraut sind ebenfalls anfällig zu vertrocknen.

Eine skurrile Geschichte wurde von unserem Projektpartner Chris Tuitoek berichtet:

Im Umfeld von Emali kommt es immer häufiger vor, dass Elefanten das im Garten angebaute Gemüse fressen. Das liegt daran, dass der Amboseli-Nationalpark im Süden Kenias an der Grenze zu Tansania bereits einige Zeit von starker Trockenheit betroffen ist. Da dadurch Wasser und Futter zunehmend weniger werden, wandern die Elefanten Richtung Norden. Dort dringen sie in Massai-Gebiete ein und fressen das ohnehin schon knappe Gemüse. Mittlerweile kommen die Elefanten sogar bis in Chris‘ Garten und bedienen sich.

Die klimatischen Veränderungen sind, wie schon erwähnt, in Kenia deutlich spürbar und werden regelmäßig öffentlich diskutiert. Im letzten November hat die Regierung aufgrund der Dürre etwa den nationalen Notstand ausgerufen. Daraufhin kam es zu umfangreicher Lebensmittel- und Wasserversorgung für die Bevölkerung, da sich sonst viele Menschen nicht selbst ernähren hätten können. Das hat auch die Gruppenmitglieder in Emali betroffen. Die Regierung will zudem vermehrt Brunnen graben und Wasserbecken zur Speicherung bauen lassen. Außerdem wird dafür geworben keine Bäume zu fällen und zu verbrennen. Mt. Zion und Daraja haben deswegen vor einiger Zeit mit einer Gruppe ein Baumprojekt gestartet. Einerseits damit die Mitglieder mit dem Verkauf der Setzlinge finanzielle Einkünfte haben und andererseits, um dem Klimawandel aktiv entgegenzutreten.

Es zeigt sich also eindeutig, dass der Klimawandel das tägliche Leben der Menschen in Ostafrika beeinträchtigt und erschwert. Ein baldiges Ende dieser Veränderung ist leider nicht absehbar.