Dürre in Kenia

Die beiden letzten Regenzeiten sind im Norden Kenias ausgeblieben, derzeit sind über zwei Millionen Menschen von der Dürre betroffen. Zu den erschwerten Lebensbedingungen, ausgelöst durch die Corona-Pandemie und ihre wirtschaftlichen, sozialen und gesundheitspolitischen Folgen, kommt in der Region jetzt auch noch das Problem der Dürre.

Ausgedörrte Weidelandschaften, abgemagerte Tiere und versiegende Wasserquellen – die ausbleibenden Regenfälle haben im Norden Kenias eine Hungerkrise ausgelöst. Außerdem hält ein wiederkehrender Heuschreckenbefall die Region in Atem. Vor allem die ländliche Bevölkerung, die oftmals von Weidewirtschaft und dem Ackerbau lebt, hat unter der Situation zu leiden. Viele Familien können sich nur noch eine einzige Mahlzeit am Tag leisten.

Bereits im September hat die kenianische Regierung die Dürre zu einer nationalen Katastrophe erklärt und Hilfe versprochen, doch die Wasser- und Lebensmittellieferungen kommen kaum an. Die UN hat Hilfsgelder von umgerechnet 120 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Internationale Hilfsorganisationen leisten in den Provinzen Turkana oder Marsabit derzeit Soforthilfe.

Auch Emali ist von der Trockenheit betroffen. Viele unserer Gruppenmitglieder sind kaum noch fähig sich selbst zu versorgen. Seit Jahren laufende landwirtschaftliche Gruppenprojekte sind nun gefährdet, durch die Dürre buchstäblich zu versickern. Daraja – die Brücke und unsere Partnerorganisation Mt. Zion vor Ort müssen die Menschen im Projekt seit Monaten mit Nahrungsmitteln unterstützen.

In Zeiten des Klimawandels wird es immer schwieriger, Regenfälle zu prognostizieren. Ernten fallen aus, Lebensmittelpreise steigen, nicht nur in Ländern Ostafrikas. Expertinnen und Experten warnen davor, dass der Hunger weltweit durch die Folgen der Klimaveränderungen wieder zunimmt.

Es reicht nicht nur, im Notfall aktiv zu werden. Langfristige, nachhaltige Projekte, die ausreichend auf die Veränderungen der klimatischen Verhältnisse reagieren, sind gefragt.  

Verfasserin: Sophie Weilandt

Quellen:

https://reliefweb.int/report/kenya/kenya-drought-time-act-now-un-resident-coordinator

https://www.stern.de/stiftung/ostafrika--der-hunger-ist-wieder-da---wie-kann-das-sein--30762896.html

https://www.zdf.de/nachrichten/zdf-morgenmagazin/duerre-und-hunger-in-kenia-un-ernaehrungsgipfel-100.html